Der „kommmitmensch“ und sein Erbe - Kampagne läuft aus, Inhalte bleiben

Die gesetzliche Unfallversicherung hatte 2017 deutschlandweit die Präventionskampagne „kommmitmensch“ gestartet. Ihr Inhalt: Werben für eine Kultur der Prävention in allen betrieblichen Abläufen. Zum Jahresende 2021 endete die Kampagne. Ihre Inhalte werden in die reguläre Präventionsarbeit der gesetzlichen Unfallversicherung überführt.

Gefährdungsbeurteilung, Unfallverhütungsvorschriften, Normen: Die Kernelemente des Arbeitsschutzes hatten lange Zeit einen formalen Charakter mit fest definierten Größen und Abläufen. Natürlich ist das nach wie vor wichtig und die Grundlage sicherer und gesunder Arbeit. Im Jahr 2017 kamen aber neue Facetten hinzu: Unfallkassen und Berufsgenossenschaften starteten die Kampagne „kommmitmensch“, die sechs Handlungsfelder umfasste. Neben dem obligatorischen Feld „Sicherheit und Gesundheit“ waren es die Handlungsfelder Führung, Kommunikation, Beteiligung, Betriebsklima und Fehlerkultur.

Neben den „handfesten“ Größen rückten damit auch die vermeintlich „soften“ Themen in den Fokus aller am Arbeitsschutz beteiligten Akteure. Zahlreiche Medien und Handreichungen sind im Rahmen von „kommmitmensch“ entwickelt worden, die Betrieben und Bildungseinrichtungen eine Analyse der Präventionsarbeit ermöglichen und konkrete Hilfestellungen bieten. Bewährte Medien sind beispielsweise das Analysetool KulturCheck zu den Handlungsfeldern sowie die Dialogboxen. Diese erleichtern mit Kartensätzen und Postern den Gesprächseinstieg und die Erarbeitung von Präventionsmaßnahmen beispielsweise zum Thema „psychische Belastungen“.

Die KUVB und die Bayer. LUK haben zudem im Rahmen der Kampagne die Auszeichnung „Sicher. Gesund. Miteinander.“  ins Leben gerufen und Workshops zu den einzelnen Handlungsfeldern erarbeitet.

Auch wenn die Kampagne hinsichtlich des Bekanntheitsgrades nicht alle anfangs gesteckten Ziele erreicht hat, hat sie doch wichtige neue Ansatzpunkte für einen erfolgreichen, zeitgemäßen und vor allem ganzheitlichen Arbeitsschutz eröffnet. „Das Bewusstsein für das Thema hat sich laut unserer Evaluation deutlich verbessert und die Nachfrage nach den erarbeiteten Handlungshilfen und Materialien der Kampagne ist weiterhin groß“, sagt Gregor Doepke, Leiter Kommunikation und Pressesprecher der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung.

Daher werden die Themen, die sich aus den ursprünglichen Handlungsfeldern der Kampagne ergaben, künftig im Rahmen der regulären Präventionsarbeit der Unfallversicherungsträger dauerhaft weiterverfolgt. Dazu zählt in Bayern sowohl die Förderung guter Präventionsleistungen in den Betrieben durch die Verleihung der Auszeichnung „Sicher. Gesund. Miteinander.“, die zu einer festen Institution werden soll, als auch die Verankerung der Handlungsfelder in unserem Seminarangebot.